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Ultimative Erstschlagsdoktrin des Pentagons

Artikel vom 11.09.2005 auf freace.de

Wie die Washington Post am Sonntag berichtete, haben die Stabschefs des US-MilitÀrs einen Entwurf fÌr neue Grundlagen des Einsatzes von Atomwaffen durch die USA entwickelt.

Der Entwurf wurde zwar noch nicht durch den US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld genehmigt, es wird aber einer schriftlichen ErklÀrung von US-FregattenkapitÀn Dawn Cutler, einem Pressereferenten von US-Luftwaffengeneral Richard B. Myers, des Vorsitzenden der Vereinigung der Stabschefs, zufolge erwartet, daß Myers den Entwurf in den nÀchsten Wochen unterzeichnen wird. Bis dahin wÃŒrde es letzte Abstimmungen ÃŒber den Entwurf zwischen dem US-MilitÀr, Rechtsexperten des Pentagons und Rumsfelds BÃŒro geben, so Cutler.

Der Entwurf nennt zahlreiche Beispiele von Situationen, in denen Kommandeure den US-PrÀsidenten um Genehmigung des Einsatzes von Atomwaffen ersuchen können, die derart umfassend sind, daß der Einsatz letztlich nur dem GutdÃŒnken des PrÀsidenten unterliegt.

Die genannte Beispiele sind:

“(a) Ein Gegner, der Massenvernichtungswaffen gegen US-, multinationale oder alliierte StreitkrÀfte oder Zivilbevölkerungen einsetzt oder dies vorhat.

(b) Unmittelbar bevorstehender Angriff mit gegnerischen biologischen Waffen, die nur durch die Wirkung von Atomwaffen sicher vernichtet werden können.

(c) Angriffe auf gegnerische Einrichtungen einschließlich Massenvernichtungswaffen, verstÀrkte Bunker mit chemischen oder biologischen Waffen oder die fÃŒr die gegnerische DurchfÃŒhrung eines Angriffs mit Massenvernichtungswaffen gegen die USA oder ihre Freunde und Alliierte notwendige Kommando- und Kontrollstruktur.

(d) Um möglicherweise ÃŒberwÀltigenden gegnerischen KrÀften, einschließlich mobilen und Gebietszielen (Truppenkonzentrationen) entgegenzuwirken.

(e) FÃŒr schnelle und gÃŒnstige Kriegsbeendigung nach US-Bedingungen.

(f) Um den Erfolg von US- und multinationalen Operationen sicherzustellen.

(g) Um die Absicht und FÀhigkeit der USA zu demonstrieren, Atomwaffen einzusetzen, um vor dem gegnerischen Einsatz von Massenvernichtungswaffen abzuschrecken.

(h) Um auf den Einsatz von gegnerisch gelieferten Massenvernichtungswaffen durch Stellvertreter gegen US- oder multinationale StreitkrÀfte oder Zivilbevölkerungen zu reagieren.”

Insbesondere die letzten beiden Punkte hÀtten vermutlich dazu gefÃŒhrt, daß, wÀren sie bereits vor vier Jahren in kraft gewesen, Kabul und Baghdad heute so aussehen wÃŒrden wie Hiroshima und Nagasaki vor 60 Jahren.

Soweit freace.
Telepolis Redakteur Goedart Palm hat es etwas umfassender dargestellt.(click)

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