(Von EuRo:)
Meine lieben MitbÃŒrgerinnen und MitbÃŒrger,
kaum dreißig Jahre ist es her, da habe ich meinem Vater dessen Opel Rekord C abgekauft.
Was habe ich mich in dieser Zeit ÃŒber Mitmenschen geÀrgert, die die Vergangenheit nicht ruhen lassen konnten. “Die ewig Gestrigen” habe ich sie genannt.
Jetzt bin ich drauf und dran, mir einen Oldtimer zuzulegen - eben genau so einen Rekord C.
Und wenn ich mir die Frage ehrlich beantworte, warum ich das tue, so muss ich eingestehen: Der alten Zeiten wegen.
HÀtte mir jemand damals nebenstehendes Foto gezeigt, mit einer Frau aus der Ostzone drauf und hÀtte gefragt, was ich denn wohl glaube, wer das einmal sein wird - ich wÀre nicht drauf gekommen.
Ich kaufe mir den Opel, setze mich rein und höre 70-er Jahre Musik. Smokie, Sweet und wiesieallehießen und stelle mir vor, mitten durch Deutschland verliefe eine Grenze, Demarkationslinie, Todesstreifen. Die Sonne scheint. Und weil jeden Moment eine russische Atombombe neben mir einschlagen kann, habe ich die Amerikaner lieb, die mich davor beschÃŒtzen. Und mein Kanzler heißt Schmidt. Und die Terroristen kommen, genau wie heute die Vogelgrippe mit den Zugvögeln, nicht aus dem SÃŒden, sondern aus dem Osten. Darauf eine Cola. Aber nicht bei McDonalds, das gibt es noch nicht. Von der Cassette kommt Johnny Cash “I walk the line”.
FrÃŒher war eben doch alles irgendwie besser.

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